Gymnasium Farmsen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gymnasium Farmsen
Logo
Schulform Gymnasium
Schulnummer 363/5885
Gründung 1956
Adresse

Swebenhöhe 50
22159 Hamburg

Land Hamburg
Staat Deutschland
Koordinaten 53° 36′ 44″ N, 10° 6′ 32″ OKoordinaten: 53° 36′ 44″ N, 10° 6′ 32″ O
Träger Hamburg
Schüler 771 (Schuljahr 2021/22[1])
Lehrkräfte ca. 60
Leitung Steffi Weisener[2]
Website gymnasium-farmsen.de

Das Gymnasium Farmsen ist ein staatliches, teils bilinguales Gymnasium in Hamburg-Farmsen-Berne.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gymnasium wurde 1956 gegründet. Damals war das Gymnasium Farmsen eine kleine Schule. Bis zum Jahr 1973 stieg die Zahl der Schüler auf fast 900, die bisher höchste Zahl.[3] Danach nahm die Zahl der Schüler stark ab, im Jahr 1996 waren nur noch 488 Schüler am Gymnasium. Ab Ende der 1990er Jahre stieg die Schülerzahl wieder, Anfang 2006 waren es 782.

Ab 1987 bestand eine Schulpartnerschaft mit dem Liceu Ludgero Lima auf Kap Verde.[4] Seit 1999 ist das Gymnasium zur Hälfte bilingual, indem je nach Zweig Geschichte, Erdkunde, Sport, Mathematik, Kunst, Biologie und auch Chemie ganz oder teilweise auf Englisch unterrichtet wird.

2004 wurde auf dem Gelände des Gymnasiums das Buch „Verliebt, na und wie!“ von Andreas Schlüter verfilmt, selbst ein Ehemaliger des Gymnasiums. Der Film wurde im Abaton Kino und an vielen Hamburger Schulen gezeigt.[5] 2006 wurde an der Schule vom NDR ein weiterer Film zum Thema Mobbing.

Das Gymnasium Farmsen hat seit der Gründung fünf Schulleiter gehabt. Der erste Schulleiter war Walter Löding † (1956–1969), gefolgt von Uwe Schmidt †[6] (1969–1994), Konny G. Neumann (1994–2011) und Peter Geest (2011–2019). Seit 2019 ist Steffi Weisener Schulleiterin.

Heutiges Profil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Haupteinzugsgebiet des Gymnasiums sind die Hamburger Stadtteile Farmsen-Berne und Bramfeld, weniger stark das westliche Rahlstedt und die nördlichen Teile Tonndorfs und Wandsbeks.[7] Für das Gymnasium wurde 2011 ein Sozialindex von 4 errechnet.[8] Im Schuljahr 2016/17 hatten 47 % der Schüler des Gymnasiums Farmsen einen Migrationshintergrund.[9]

Das Gymnasium Farmsen bietet vier Zweige an:

  • Bilingualer Zweig intensiv (auslaufend)
  • Bilingualer Zweig normal
  • GMINT-Zweig
  • Universal-Zweig

In der Profiloberstufe bietet die Schule eine Fächerauswahl in Zusammenarbeit mit dem Johannes-Brahms-Gymnasium, dem Gymnasium Osterbek und der Stadtteilschule Bramfeld.[10]

Das Gymnasium verfügt über eine Auswahl an AGs, die auch von dem SV organisiert werden. Daneben nimmt die Schule am Prefect-Pilotprojekt teil. Prefects sind Vertrauensschüler, die Verantwortung für jüngere Schüler übernehmen und bei Problemen helfen. Im Bereich Sport ist das Gymnasium Farmsen in Wandsbek für das Fußballturnier der vierten und fünften Klassen bekannt, an dem Schulen aus ganz Hamburg teilnehmen. An der Schule werden zwei Zeitungen herausgegeben, zum einen die Schulzeitung Forum Farmsen, die hauptsächlich von Lehrern erstellt wird und etwa einmal im Jahr erscheint. Zum anderen gibt es die Schülerzeitung breakout, die allein von Schülern erstellt wird und etwa alle Vierteljahr erscheint. Diese hat auch einen eigenen Internetauftritt.[11]

Austausche bestehen mit Australien, Spanien, Norwegen, Frankreich und den USA.[12] Ferner hat das Gymnasium Farmsen eine Partnerschule in der Republik Kap Verde. Am Gymnasium wurde auch der Europäisch-Kapverdische Freundeskreis e. V. gegründet. Das Gymnasium nahm mehrfach am Comenius-Programm teil, zuletzt zwischen 2013 und 2015.[13]

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprüngliche Bebauung am Westhof, 2015 abgerissen
Neubau des Gymnasiums (2015–2017 errichtet)

Die ursprünglichen Bauten des Gymnasiums aus den 1950er Jahren waren typische Serienbauten der Hamburger Bauverwaltung der Ära Paul Seitz, der den Wiederaufbau der Hamburger Schulen in der Nachkriegszeit entscheidend prägte. Diese Gebäude waren zweigeschossige Pavillon-Bauten, aufgelockert platziert und verbunden durch Laubengänge. Die Klassenräume waren beidseitig belichtet, alle Gebäude mit Flachdächern versehen und mit rot verklinkerten Fassaden ausgestattet.

Eine Aula für das Gymnasium Farmsen wurde erst 2013 eingeweiht, der Bau wurde teils durch die Schulbehörde, teils durch Spenden finanziert. Die Aula wird gemeinsam mit der benachbarten Schule Surenland genutzt.[14] Gegen Ende des Jahres 2013 ist ein Vierklassentrakt mit Klettergerüst und Basketballfeld fertiggestellt worden. Die ältere Turnhalle wurde 2015 modernisiert.

Der Bau eines neuen Hauptgebäudes begann 2015 nach Plänen von Haslob, Kruse + Partner aus Bremen.[15] Dieses Architekturbüro war auch für den Neubau der Sophie-Barat-Schule verantwortlich. Die Bestandsbauten des Gymnasiums Farmsen wurden in drei Bauabschnitten abgerissen, nur der Vierklassentrakt, der Verwaltungstrakt, die beiden Turnhallen und das Fremdsprachenhaus blieben bestehen. Der Neubau des Gymnasiums wurde bis 2017 fertiggestellt, die Investitionssumme lag bei gut 15 Mio. €. Insgesamt waren Bestandsbauten mit einer Nettogrundfläche von 4.780 m² abgerissen worden, der Neubau brachte einen Zubau von 5.140 m².[16] Im Norden grenzt das Schulgrundstück an die ehemalige Mülldeponie Neusurenland an, die bis 1966 genutzt wurde.[17] Das Gelände wurde teils als BMX-Bahn hergerichtet, und soll saniert werden.[18] Der Schul-Neubau wurde deshalb außerhalb einer möglichen Gaswanderungszone angeordnet.[15]

Der dreigeschossige Neubau hat im Grundriss die Form eines rechtwinkligen Z. In den kurzen Schenkeln des Z sind die Jahrgangsbereiche untergebracht, der mittlere Balken nimmt Ganztags- und Gemeinschaftsflächen auf, dazu die Fachräume. Aula und Mensa befinden sich im Erdgeschoss und werden durch verglaste Schächte mit Tageslicht vom Flachdach versorgt. Das Gebäude wird durch einen Fahrstuhl behindertengerecht erschlossen.[16] Die Fassade ist hell verklinkert und entspricht energetischen Normen. Ein Lüftungskonzept mit automatisierter Nachtkühlung und Sonnenschutz senkt den Energieverbrauch weiter.[19]

Auszeichnungen und Wettbewerbe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gymnasium gewann Auszeichnungen wie zum Beispiel die Titel Schule im Grünen, Solarschule 2000 und Medienschule. 2013 gewann das Gymnasium Farmsen den von der Hamburger Sparkasse und dem Abendblatt gestifteten Hamburger Bildungspreis.[20]

Die Schule nimmt an Wettbewerben wie der Mathematik-Olympiade, Jugend forscht, MINTSPACE, dem Wettbewerb Natex oder dem Daniel-Düsentrieb-Wettbewerb teil. Beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen erhielten Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums zahlreiche weitere Preise,[21] sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene.[20]

Bekannte Ehemalige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den ehemaligen Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Farmsen gehören:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gymnasium in Farmsen 1956–1966. Hamburg 1966. (Maschinenschrift, 115 Seiten)
  • Wolfgang Ziemssen (Red.): Gymnasium Farmsen : 1956–1981. Hamburg 1981. (Festzeitung zum 25-jährigen Bestehen des Gymnasiums Farmsen, 139 Seiten)
  • Gymnasium Farmsen 1956–1986 : 30 Jahre Gymnasium Farmsen. Hamburg 1986. (Festzeitung zum 30-jährigen Bestehens des Gymnasiums Farmsen, 144 Seiten)
  • J. Batty (Red.): Gymnasium Farmsen : unsere Schule im Grünen, 1956–1996. Hamburg 1996. (Sonderausgabe zum 40-jährigen Schuljubiläum in der Reihe Forum Farmsen, 271 Seiten)
  • H. Brandes (Red.): Gymnasium Farmsen : „unsere Schule im Grünen“, 1956–2006. Hamburg 2006. (Sonderausgabe zum 50-jährigen Schuljubiläum in der Reihe Forum Farmsen, 388 Seiten)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gymnasium Farmsen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Behörde für Schule und Berufsbildung zusammen mit dem Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung (IfBQ): Schulinfosystem SISy, Angaben zum Gymnasium Farmsen aus dem Schuljahr 2021/22. (Abgerufen im Januar 2022)
  2. Schulleitung auf der Website der Schule. In: gymnasium-farmsen.de. Abgerufen am 7. August 2019.
  3. Vgl. die Festschrift zum 25. Jubiläum, Wolfgang Ziemssen, S. 138.
  4. Arne Lund (Hrsg.): Festschrift zum 20-jährigen Bestehen der Schulpartnerschaft zwischen dem Gymnasium Farmsen und dem Liceu Ludgero Lima. Europäisch-Kapverdischer Freundeskreis, Hamburg 2007.
  5. Jubiläumsbuch: 50 Jahre Gymnasium Farmsen, 1956–2006, Christine Moll
  6. Meldung im Hamburger Abendblatt vom 27. März 2008 zum Tode von Dr. Uwe Schmidt
  7. Bildungsatlas Hamburg, Schuljahr 2017/18: Einzugsgebiete des Gymnasiums Farmsen.
  8. Bildungsatlas Hamburg, Schuljahr 2017/18: Sozialindex des Gymnasiums Farmsen.
  9. Peter Ulrich Meyer: So hoch ist der Migrantenanteil an Hamburger Schulen. In: Hamburger Abendblatt. 19. April 2018. (An den Hamburger Gymnasien lag der Anteil durchschnittlich bei 37,3 %)
  10. Oberstufenverbund: Gymnasium Osterbek, Gymnasium Farmsen, Johannes Brahms Gymnasium, STS Bramfeld | Oberstufenverbund Wandsbek. Abgerufen am 24. August 2020 (deutsch).
  11. Schülerzeitung breakout, 01/2007, 24. September 2007.
  12. Unsere Austausche / Fremdsprachenfahrten. Gymnasium Farmsen, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. November 2013;.
  13. Spanien-Austausch – Comenius-Projekt mit Spanien und Norwegen 2013–2015. Gymnasium Farmsen, abgerufen am 16. Oktober 2019.
  14. Pressespiegel. Gymnasium Farmsen, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Dezember 2013;.
  15. a b Zuschlag Ausschreibung eines Ersatzneubaus für das Gymnasium Farmsen am Standort Swebenhöhe 50, Hamburg, Hamburg 01/2014.
  16. a b Richtfest für den Neubau am Gymnasium Farmsen, SBH Hamburg
  17. Axel Ritscher: Ex-Mülldeponie soll saniert werden. In: Hamburger Abendblatt, 25. Mai 2018.
  18. Altlastfläche Neusurenland, Bezirksamt Wandsbek
  19. Intelligentes Lüftungskonzept am Gymnasium Farmsen. In: Bauen aktuell, 5. April 2018.
  20. a b Unsere Ehrungen. Gymnasium Farmsen, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. August 2014;.
  21. Was für ein tolles Sprachenfest! Bundeswettbewerb Fremdsprachen, abgerufen am 3. Juli 2018.
  22. Hamburger Abendblatt vom 3. April 2010